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Frankfurter Rundschau, 26.07.2003

Auch in einer abgegrasten Vita wie der von Richard Wagner gibt es noch Dinge, die neu zu bewerten sind, meint der Rezensent Hans-Klaus Jungheinrich, gerade da die Wagnerstudien noch weitgehend einem etwas "pausbäckigen Genieverständnis" aufsitzen und sich innerhalb der "traditionell beschränkten Wagnersicht" bewegen. Eva Riegers Biografie sei also keineswegs überflüssig, zumal sie sich speziell mit der zumeist als "unbedarftes Mauerblümchen" dargestellten Minna Wagner, Richards erster Ehefrau, befasse. Diesem Klischee, so der Rezensent, setzt Rieger ein Beziehungsbild entgegen, in dem sowohl der materielle als auch der sinnliche Lebenswandel Richard Wagners Minna zunehmend Schwierigkeiten bereiten, und über "bittere Stationen" zum Ende führen. Dem Rezensenten gefällt, dass Rieger sich ausdrücklich zu Minna bekennt, und dass es ihr dabei trotzdem gelinge, nicht einseitig zu werden und die zwei Lebensläufe auf "behutsame" und "angenehm temperierte" Weise zu verweben. Allein Riegers Frage, ob die Beziehung der beiden unter besseren äußeren Umständen gehalten hätte, erscheint dem Rezensenten "ein wenig müßig".

© Perlentaucher Medien GmbH

Buchnotiz zu : Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2003

Minna Wagner, geborene Planer, die Ehefrau Richards, gilt gemeinhin als "kleingeistige Nörglerin", die ihrem angetrauten Komponistengenie das Leben schwer machte, schreibt Ellen Kohlhaas. Mit dieser Vorstellung wolle die Musikwissenschaftlerin Eva Rieger nun aufräumen. Rehabilitiert solle sie werden, die Kleinbürgerstochter, die ihre Schauspielkarriere für Wagner aufgab, ihn bei seinen Eskapaden unterstützte, sich dann aber zunehmend von ihm entfremdete. Der Grund: Der Mann war selbstherrlich und konnte nicht zwischen Kunst und Wirklichkeit unterscheiden. Die Rezensentin lobt die Gewissenhaftigkeit und kritische Distanz, mit der Rieger das Eheleben der Wagners nachvollzieht. Ihre "spannende" Biographie könne "als Versuch einer Bürgerin des neunzehnten Jahrhunderts gelesen werden, sich innerhalb des patriarchalischen Rollenverständnisses ihrer Zeit eigenständig zu behaupten", aber auch als Einblick in den Alltag eines Exzentrikers und schlechten Ehemanns.

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Kurzbeschreibung:

Wagners Werk ist voll von tragischen Liebenden: Tristan und Isolde, Kundry und Parsifal, Venus und Tannhäuser - Spiegel des Lebens eines Mannes, dessen erotische Affären bis heute in aller Munde sind: Mathilde Wesendonck, Cosima von Bülow ... Der Komponist hat aber auch über 26 Jahre eine "bürgerliche Ehe" geführt, die erstaunlich lange allen Stürmen und Seitensprüngen trotzte, schließlich aber doch zerbrach. Wer war jene Minna Planer, die das ruhelose Leben ihres Mannes zwischen Musik, Revolution und Schweizer Exil teilte? Ein armes Hascherl? Weit gefehlt! Eva Rieger überrascht den Leser: Sie entwirft ein facettenreiches Porträt einer höchst eigenständigen und selbstbewussten Frau. Gestützt auf eingehende Recherchen in Bayreuth und Archiven der Schweiz führt sie dem Leser zugleich Wagners entscheidende Lebens- und Schaffensjahre vor Augen. So entsteht die plastische und aufregende Biografie einer Frau, die in den Stationen der Liebe zu ihrem genialen Mann alle Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz durchlebt.

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